Fabian Roesicke bleibt nach dem letzten Spiel länger verletzt, auch Norman Schote musste diesmal durch Rene Linde vertreten werden. Ansonsten hatte Trainer Thomas Koerth die Qual der Wahl. Er vertraute wieder auf ein 4-3-3, wobei Abel Cristu und Philipp Prechtl wieder in der Startelf standen. Der ASV Wintersdorf II hatte sich für das Spiel viel vorgenommen und präsentierte sich von seiner besten Seite. Kämpferisch war man gut eingestellt und behielt so in vielen Zweikämpfen die Oberhand. So gelang es den Gastgebern auch, das strategisch wichtige Dreier-Mittelfeld von Motor fast völlig aus dem Spiel zu nehmen. Das Spiel über die Flügel fruchtete dagegen wenig. Fast wurde es nach einem Laufduell zwischen ASV-Angriff und Marcel Schöffmann nach etwa zehn Minuten gefährlich, jedoch wurde der Ball noch geklärt.
Ansonsten bot das Spiel nur wenige berauschende Szenen. Auch auf dem Wintersdorfer Platz, der nicht nur als Spielstätte, sondern auch als Habitat für so manche Pilzart dient, entwickelte sich das Duell zu einem Abnutzungskampf. Die Abwehr der Gastgeber stand sehr tief, Motor versuchte vergeblich dagegen anzurennen. Der Unterschied zum letzten Spiel war jedoch, dass Wintersdorf nicht nach vierzig Minuten die Kraft verlor. Bei zwei guten Aktionen der Altenburger scheiterte man an Torhüter und Verteidigung. Erst steckte Maik Gordziel halblinks den Ball zu Steve Senff durch, während Keeper Rene Schäfer zur Ecke abwehrte (27.), bevor ein Diagonalball von Fabian Baur Steve Senff auf der rechten Außenbahn erreichte, die Hereingabe jedoch auf den Fuß des Gegenspielers kam (34.).
Durch einen Fehler wurde jedoch plötzlich den Gegnern unfreiwillig ein Tor geschenkt. Marcel Schöffmann wollte den Ball unbedrängt in die Arme von Rene Linde köpfen. Alles endete jedoch in einem Missverständnis, sodass außer dem eigenen Tornetz am Ende niemand den Ball sicher fangen konnte. Wenig später forderte Wintersdorf nach einer kritischen Situation im Strafraum zudem einen Elfmeter. Dies geschah zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt direkt vor der Halbzeitpause. Der Mannschaft fiel es so auch schwer, direkt nach dem Seitenwechsel die richtige Antwort zu zeigen.
So wurde es gegen eine Wintersdorfer Mannschaft, die alles tat, um die Führung zu verwalten, weiterhin schwer. Nur Basel Arafe konnte per Schuss aus 25 Metern Torhüter Rene Schäfer noch einmal zu einer Parade zwingen (50.). Nicht alle Spieler von Motor waren diesmal bei einhundert Prozent, während die gesamte Gastgeberelf wohl einen Sahnetag erwischte. Steve Senff schoss nach einem Dribbling noch einmal links am Kasten vorbei (70.), doch so langsam wurde die Zeit knapp.
Aufgrund unverhältnismäßig vieler Unterbrechungen ließ Schiedsrichter Mirko Kresse sechs Minuten nachspielen, die auch noch einmal überzogen wurden. In der buchstäblich letzten Sekunde kam Motor per Freistoß noch einmal in eine aussichtsreiche Gelegenheit. Der Ball flog durch den Strafraum an den langen Pfosten, wo Basel Arafe mit letzter Kraft die Kugel hinter die Linie köpfte und direkt mit der gesamten Mannschaft zum Torjubel in Richtung Bank abdrehte.
Richtig zufrieden war wohl niemand, erst recht die Gegner nicht. Dennoch konnte man das Spiel am Ende gemeinsam bei kühlen Getränken ausklingen lassen und sich schon voll auf das nächste Spiel fokussieren. Dann kommt der SV 1954 Gerstenberg nach Altenburg, der mindestens genauso gut kämpfen kann, jedoch auf Platz 2 steht. Es wird somit das nächste Spitzenspiel in der Skatbank-Arena geben.
Wintersdorf: R. Schäfer, B. Thurm, A. Förtsch, T. Etzold (66. C. Sprenger), R. Köster (85. T. Maischak), T. Perlich, M. Geißler, M. Knappe, C. Fischer, D. Watzek, D. Grimm (46. T. Wilkens)
Motor: R. Linde, D. Jahr, B. Arafe, S. Senff, M. Mkhallalati, M. Gordziel, M. Schöffmann, A. Cristu, P. Prechtl, M. Alhussein (54. D. Jantowski), F. Baur
Schiedsrichter: Mirko Kresse