100 Zuschauer, darunter viele Altenburger, sahen eine Gästemannschaft, die urlaubs- und verletzungsbedingt auf fünf Spieler verzichten musste. Im gewohnten 4-4-2 trat Motor auch in dieser Saison auf. Viel Zeit zum Abtasten ließen sich beide Teams nicht. Erst prüfte Kilian Müller flach den linken Pfosten (2.), bevor Fabian Baur mangels Anspielstationen das gesamte Feld überdribbelte, bis zur Grundlinie zog und aus spitzem Winkel die frühe Führung herstellte (3.).
Schon die drei misslungenen Grätschen in dieser Vorwärtsbewegung zeigten, worauf sich Motor in Gerstenberg einzustellen hatte: Eine harte Gangart, die der Schiedsrichter nie richtig unterbinden konnte. Philipp Prechtls Schuss aus zweiter Reihe nach Wiederanpfiff garantierte fast das 0:2 (4.). Während Motor zunächst das Spiel gut unter Kontrolle hatte, kamen die Gerstenberger immer besser in die Partie, machten Unordnung zur Tugend und brachten so die Gäste aus dem Konzept. Kombinationen aus mehr als zwei Stationen ergaben sich daher selten.
Ausgerechnet in dieser Phase gelang Gerstenberg mit der ersten Chance der Treffer zum Ausgleich. Colin Wiechert klärte mit ausgestrecktem Bein in Rückenlage, legte dafür jedoch unfreiwillig dem heranrauschenden Benjamin Ludwig auf, der nur noch mit Gewalt vollenden musste (21.). Nur Colin Wiechert kam nach Bruno Gordziels abgefälschtem Schuss noch gefährlich nah vor das Tor, setzte den Ball jedoch über die Latte (39.). Bis zur Halbzeit lief auf dem schwer bespielbaren Rasen nur noch wenig zusammen, auch Gerstenberg wurde kein zweites Mal gefährlich.
Kurze Pause, keine Wechsel auf beiden Seiten. Zunächst versuchte Motor, Besserung zu zeigen. Erst legte Kilian Müller mit der Hacke für Nick Fahlbusch auf, der jedoch verzog (47.). Daraufhin ließ Motor wieder Muster aus der 1. Hälfte durchblicken, haderte zu viel mit Fehlern und fand gegen die mit Mann und Maus verteidigenden Gastgeber keine Mittel. Erst nach Vorarbeit von Lukas Beyer hatte Abel Cristu im Zentrum zu viel Platz, drehte sich um die eigene Achse und konnte nach kurzem Abwarten zum 1:2 abschließen (63.). Die Führung konnte Motor fortan kontrollieren, ohne selbst noch einmal gefährlich in Aktion zu treten. Zu allem Überfluss verletzte sich Nick Fahlbusch nach einem Foul im Mittelfeld am Sprunggelenk, wobei nach einem Notarzteinsatz jedoch später erste Entwarnung gegeben werden konnte. Für ihn kam Florian Sommer in die Partie (71.).
Dies senkte die Stimmung auf dem Platz. Nach Freistoß von Kilian Müller aus halbrechter Position konnte Florian Sommer Basel Arafes Annahme verwerten, schoss jedoch drüber (84.). Motor sehnte sich den Abpfiff herbei, auch Gerstenberg fand nicht mehr die entscheidenden Mittel. Großzügig erlöste Schiedsrichter Andre Rudolph beide Teams.
Erwartungshaltung und die tatsächliche Stärke des Gegners stimmten nicht überein, weshalb am Ende ein Arbeitssieg von 2:1 zu Buche steht, der jedoch ebenso zum Weiterkommen reicht wie das 12:0 des FSV Meuselwitz oder das 14:0 von Post Gera. Am nächsten Wochenende will Motor Altenburg im Ligaauftakt um die ersten drei Punkte kämpfen. Gegner ist dann der SV Blau-Weiß Zechau-Kriebitzsch. Die Reise im Pokal geht dafür im September weiter.
Gerstenberg: T. Schuster, C. Rozanowske, S. Zötzsche, J. Heinke, M. Koch, A. Vetter, S. Bombelka, E. Schulze (71. T. Vincenz), B. Ludwig, P. Hoppe, M. Etzold
Motor: J. Künzel, C. Wiechert, N. Fahlbusch (71. F. Sommer), B. Arafe, K. Müller (GK), B. Gordziel, H. Egert, A. Cristu, P. Prechtl, L. Beyer, F. Baur
Schiedsrichter: Andre Rudolph