Temperaturen von über dreißig Grad, dazu neunzig Minuten Sonne über dem Spielfeld waren nicht gerade fußballfreundliche Bedingungen. Das merkte man vor allem beim Zustand der Gastgeber, die stark zu kämpfen hatten, nicht ihr volles Potenzial abrufen konnten und daher zu vielen Fehlern neigten. Heiligenstadt beklagte schon im Vorfeld der Partie einige Ausfälle, was diesmal jedoch sogar ein Vorteil sein sollte, da man die Startelf im Vergleich zum letzten Spiel gleich auf sechs Positionen verändern musste, dadurch jedoch einen deutlichen Fitnessvorteil hatte. Vor allem der unermüdliche A-Junioren-Stürmer Adrian Wilhelm wurde immer wieder gefährlich und konnte in der ersten Halbzeit mit einem Doppelpack schon alles klar machen. In der elften Minute überraschte er die zu langsam umschaltende Abwehr, erschien plötzlich frei vor Norman Teichmann und schob zum 0:1 ein. Das gleiche Muster funktionierte auch noch in der 35. Minute, erneut drückte Adrian Wilhelm dem Offensivspiel seinen Stempel auf und erhöhte auf 0:2, kurz nachdem Norman Teichmann schon einmal Schlimmeres verhindern musste.
Offensiv blieb Altenburg an diesem Nachmittag blass. Durch das gute Umschaltspiel der Heiligenstädter ergaben sich zunächst nur wenige Räume. Die Gäste, die beim Ballbesitz der Altenburger innerhalb von Sekundenbruchteilen mit zehn Mann, teilweise sogar mit einer Fünferkette im Mittelfeld in der eigenen Hälfte verschwunden waren, konnte man höchstens mit hohen Bällen überraschen, die jedoch nur selten einen Abnehmer fanden. Die einzige Torchance hatte Marcel Peters in der 40. Minute durch einen gefährlichen Kopfball. Angriffsversuche liefen in der 7. Minute, als Mathias Kröber der Ball im Strafraum abgenommen wurde oder als dieser in der 24. Minute nach einem langen Pass von Alexander Korent zwei Sekunden zu früh schoss und der Ball am Tor vorbeirollte.
Auch in der zweiten Hälfte blieb für Motor nicht viel übrig. In den ersten zehn Minuten meldete man noch einzelne Angriffsbemühungen an, die Gästeabwehr stand jedoch sicher genug. Nach einer Ecke in der 53. Minute machte Sebastian Möhlhenrich jedoch mit seinem Kopfballtor zum 0:3 den Deckel drauf, kurz vorher parierte Norman Teichmann noch einen Schuss von Niklas Launert stark. Heiligenstadt ließ den Ball nun durch die eigenen Reihen laufen, Motor Altenburg kam nur selten dazwischen, konnte jedoch nie etwas Eigenes aufziehen. Aufgrund der klimatischen Bedingungen schien ein Aufbäumen immer unrealistischer, dafür lief einfach in allen Mannschaftsteilen wenig zusammen. Etwa zehn Minuten vor Schluss hatte Rico Heuschkel mit einem Kopfball den einzigen Hauch einer Chance, der ohnehin schon angeschlagene Spieler ging daraufhin jedoch zu Boden und musste als Vorsichtsmaßnahme vom Notarzt behandelt werden, sodass Motor das Spiel in Unterzahl beendete, nachdem das Spiel schon eine Weile nur vor sich hin plätscherte.
Heiligenstadt bleibt ein Gegner, den man an einem anderen Tag hätte schlagen können, diesmal lief jedoch nicht viel zusammen. Da es auch beim nächsten Auswärtsspiel in Nordhausen nicht einfacher wird, besteht wieder früh in der Saison die Gefahr, hinten rein zu rutschen. Am nächsten Samstag gilt es, im Pokal gegen Westerengel neues Selbstvertrauen zu tanken.
Motor: N. Teichmann, M. Kröber, F. Kühn (46. M. Seidel (GK)), M. Peters (46. T. Rolle), P. Reichel, N. Böhme, R. Heuschkel, L. Kokott, C. Schmidt, A. Korent, A. Ast (70. M. Schöffmann)
Heiligenstadt: P. Jeske, E. Wiedenbruch, C. Drost (47. G. Kränzel), M. Henkel, N. Launert, M. Lerch, G. Thunert, N. Berger, A. Wilhelm (65. R. Osmani), S. Möhlhenrich, M. Lubojanski (85. T. Cvitanovic)
Schiedsrichter: Konrad Götze // Bruno Scharnowski, Christopher Haag